Vom Emmenholz
Ob künstlich eingebracht oder durch natürliche Prozesse eingetragen: Gehölze erfüllen in einem Fluss vielfältige Funktionen. Sie verbessern die Gewässerstruktur, bieten Unterschlupf für Lebewesen und sind Nahrungsgrundlage der Wasserfauna.
Vielfältige Gewässerstruktur
Totholz verbessert die Gewässerstruktur, indem es eine Vielzahl unterschiedlicher, kleinräumiger Lebensbereiche schafft. In den durch Totholz variierenden Wassertiefen,
Strömungsgeschwindigkeiten und Sohlsubstraten findet eine grosse Zahl von Gewässerorganismen Lebensraum. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich in Bereichen mit Totholz sowohl die Menge der Fische als auch die Zahl der Fischarten deutlich erhöht.
Unterschlupf im Totholz
Astreiches Totholz wie Wurzelstümpfen und Raubäume, also gefällte und ufernah verankerte Bäumen, bieten als Versteck, Unterstand, Laichplatz oder Nahrungsquelle Fischen in den unterschiedlichen Lebensstadien verbesserte Lebensbedingungen. Vor allem Jungfische nutzen im Herbst die Holzstrukturen als Unterstand und Schutz.
Durch die Ansiedlung von Wirbellosen und die Bildung von Biofilm erweitert Totholz das Nahrungsangebot für viele Fische. Als Biofilm wird der glitschige Aufwuchs auf festen Strukturen wie Steinen, Kieseln und Treibholz bezeichnet. Er besteht aus Photosynthese betreibenden Algen, Mikroorganismen und mit den Algen in Symbiose lebenden oder sich von den Algen ernährenden Pilzen und Bakterien.
Totholz erweitert Nahrungsgrundlage
Biofilm ist die Nahrungsgrundlage vieler kleiner im Wasser lebender Arten wie Schnecken und Insektenlarven (Steinfliegen, Köcher- und Eintagsfliegenlarven). Von diesen ernähren sich wiederum andere Tiere wie z.B. die Fische.
Aber nicht nur die Bewohner im Wasser profitieren vom Totholz, auch ausserhalb des Wassers werden die durch Totholz neu geschaffenen Uferbereiche von verschiedenen Vogelarten, Käfern und Kleintieren gerne angenommen.